1) Warum soll die Bahn verlegt werden – die Straße ist doch das Problem?

 
Die 1872 in Betrieb gegangene Eisenbahnstrecke in Vorarlberg mit späterer Anbindung ans übergeordnete Schienennetz erfüllte eine wichtige Funktion für den wirtschaftlichen Aufschwung in Vorarlberg. Für den damals florierenden und mondänen Sommertourismus am Bregenzer Seeufer stellte sich die Streckenführung am See bald als mittlere Katastrophe heraus.

Versuche, den von der Bahn abgeschnittenen Seerank für Bregenz und Vorarlberg zurückzugewinnen, gab es in den vergangenen Jahrzehnten mehrere – sie blieben jedoch aus verschiedenen Gründen erfolglos.

Wir brauchen und wir wollen die Bahn – aber auf einer zeitgemäßen, den künftigen Anforderungen entsprechenden Bahntrasse. Wir haben den See an die Bahn verloren, „der Bahngürtel“ raubt der Stadt- und Regionalentwicklung den Atem. Die Verlegung der Bahntrassen und der Ausbau des Personen- und Güterschienenverkehrs sichern die hohe Lebensqualität. Sie schaffen Raum für eine positive Entwicklung und bergen immense Chancen für den Wohn-, Wirtschafts-, Kultur- und Tourismusstandort. Sie sind es wert, sich vorausschauend für künftige Generationen und unseren Lebensraum proaktiv zu engagieren.

Wie dieses Anliegen eines möglichst freien Seezugangs am besten zu bewerkstelligen ist, muss fachübergreifend von Experten erarbeitet werden und eine Entscheidung auf einem breiten öffentlichen Konsens fußen. Machbarkeitsstudien liegen vor und können weiter entwickelt werden.

Für die Bewältigung des Durchzugsverkehrs für PKW und LKW ist der Pfändertunnel errichtet worden – nun endlich ist die zweite Röhre in Betrieb. Aber sehr viel Verkehr in Bregenz und Umgebung ist hausgemacht. Unbestritten ist, dass insbesondere für die Entlastung des Straßenverkehrs auf der Achse Hard-Bregenz-Lochau etwas getan werden muss. Es bedarf einer großräumigen Betrachtung und die Schaffung attraktiver Alternativen für den öffentlichen Verkehr für das Rheintal und Umgebung. Die mehramsee eGen tritt selbstverständlich für eine Verbesserung der Straßenverkehrssituation ein.