3) So eine Investition ist doch in Zeiten wie diesen nicht finanzierbar!

 
Ja, die Finanzierung war bei bisherigen Lösungsversuchen der Bahnverlegung oft das Killerargument, auch wenn vor rd. 40 Jahren die Ausfinanzierung des Projekts fixiert war, allein die lokal-regionale Politik schaffte dann doch noch das Aus für das Projekt.

Die betriebswirtschaftliche Sichtweise einer ÖBB oder der singuläre Blickwinkel einer Gemeinde mag verständlich sein, greift aber nach Ansicht der mehramsee eGen und von Experten zu kurz. Diese Bahninvestition ist kein Bregenz-Thema (dann wäre es jedenfalls zum Scheitern verurteilt), sondern ein Vorarlberg- und angrenzende Schweizer Kantone und deutsche Bundesländer-Thema. Es geht um eine zeitgemäße, der Wirtschaftskraft der Bodenseeregion angemessene leistungsfähige, umweltschonende und rasche Anbindung an das europäische Hochleistungsbahnnetz und an die größeren Zentren im Bodenseeraum: Zürich, München, Stuttgart.

Daher ist ein volkswirtschaftlicher Betrachtungsansatz zu wählen, der auch den vielen Facetten von der Erhaltung und dem Ausbau der Wirtschaftskraft, der Förderung insbesondere des Sommertourismus der Region oder der Steigerung der Wohn- und Freizeitqualität gerecht wird.

Allein die mit einer derartigen Investition verbundene Wertschöpfung, das Steuer- und Abgabenvolumen für den Staat u.a.m. lassen die tatsächlichen Kosten in einem völlig anderen Licht erscheinen. Und dazu kommen noch zahlreiche Umwegrentabilitäten für die Region wie z.B. die Steigerung der Attraktivität als Arbeits- und Lebensplatz für hochqualifizierte Menschen.

Aber bevor noch irgendwelche Kosten auf Basis einer aktuellen Untersuchung am Tisch liegen, ist auch deren Finanzierung wage. Zu prüfen sind aber jedenfalls alternative Finanzierungsmodelle – keinesfalls ist es notwendig, nur die Finanzierung über Steuern als einzige Lösung anzusehen.